Elfmeterentscheidungen bei der UEFA-Champions League der Männer

Zur Historie der Elfmeterentscheidungen in der Champions League ehemals Europapokal der Landesmeister

In der Saison 1970/71 wurde das Elfmeterschießen von der UEFA zum ersten Mal bei internationalen Turnieren als Entscheidungsbringer bei einem Unentschieden nach Spielende eingeführt.

Gleich in der ersten Saison musste dieser neue Modus angewendet werden.

Das Rückspiel in der 2. Runde vom 4. November 1970 zwischen Borussia Mönchengladbach und FC Everton war das erste Elfmeterschießen in der Geschichte des Europapokals der Landesmeister, aber bereits das dritte bei einem europäischen Turnier. Mit dem ersten Elfmeterschießen bei einem europäischen Turnier endete das Rückspiel zwischen FC Aberdeen und Honved Budapest in der 1. Runde des Europapokal der Pokalsieger vom 23.09.1970, das mit 4:5 für Honved Budapest ausging. Eine Woche später, am 30.09.1970, endete das zweite Elfmeterschießen auf europäischer Ebene beim Rückspiel in der 1. Runde im damaligen Messestädte-Pokal, der in der darauffolgenden Saison durch den UEFA Pokal, dem Vorgänger der UEFA Europa League, ersetzt wurde, zwischen Spartak TAZ Trnava und Olympique Marseille mit 4:3 für Spartak TAZ Trnava.

Dieser neue Entscheidungsbringer wurde zunächst außer im Finale bei den im reinen Pokalmodus mit Hin- und Rückspielen stattfindenden Turnieren um die Krone des europäischen (Vereins-)Fußballs angewendet. Bei Torgleichstand zählt zunächst die größere Zahl der auswärts erzielten Tore. (Die Auswärtstorregel wurde in der Saison 1965/66 zum ersten Mal beim Europapokal eingeführt.) Gibt es auch hier einen Gleichstand, wird das Rückspiel verlängert und gegebenenfalls sofort anschließend das Elfmeterschießen zur Ermittlung des Siegers ausgetragen. Das Elfmeterschießen ersetzte das Entscheidungsspiel und bei Gleichstand den anschließenden unglücklichen Münzwurf. Ebenso wurde verändert, dass die Auswärtstorregel in allen Runden, und nicht wie bisher nur in den ersten beiden, gelten soll.

Die UEFA - Ausrichter seit 2009/10 der Europa League (Zusammenlegung aus dem bis zur Saison 2008/09 ausgetragenen UEFA-Pokal, dem Nachfolger des Messestädte-Pokals und dem bis zur Saison 1998/99 ausgetragenen Europapokal_der_Pokalsieger), der Champions League (ehemals Europapokal der Landesmeister) und der Europameisterschaften - lies erst ab der Saison 1974/75 das Elfmeterschießen in einem Finale zu, wozu es erst im Finale der EM 1976 zwischen Deutschland und Tschechoslowakei auch kam. Bis dahin wurde in den Pokaltournieren sowie bei den Europameisterschaften bei einem Gleichstand nach der Verlängerung der Sieger eines Endspiels durch ein Wiederholungsspiel ermittelt.

FC Bayern München gewann am 17.05.1974 beim Europapokal der Landesmeister das Wiederholungsspiel gegen Atletico Madrid mit 4:0 in Brüssel, nachdem es zuvor am 15.05.1974 nach 120 Minuten noch 1:1 gestanden hatte.

Das bislang einzige Wiederholungsspiel eines Finales bei einer EM, das bei der EM 1968 in Italien zwischen Italien und Jugoslawien ausgetragen wurde, war noch vor der Einführung des Elfmeterschießens. Italien gewann am 10.06.1968 das Wiederholungsspiel gegen Jugoslawien mit 2:0, nachdem es zuvor am 08.06.1969 nach 120 Minuten noch 1:1 gestanden hatte.

In den neunziger Jahren wurde der noch im Europapokal der Landesmeister geltende Spielmodus (K.o. System über 1 Runde, 2. Runde, Viertelfinale, Halbfinale, Finale) mehrmals grundlegend geändert.

In der Saison 1991/92 wurden das Viertelfinale und das Halbfinale durch Gruppenspiele ersetzt. Wegen einer Aufstockung des Teilnehmerfeldes auf 42 Mannschaften in der Saison 1993/94 wurde die im Vorjahr eingeführte Vorrunde vergrößert. Darüber hinaus wurde das Halbfinale wieder eingeführt. In den Saisons 1994/95 bis 1996/97 gab es ein reduziertes Teilnehmerfeld aus 24 Mannschaften, womit nur eine einzige Qualifikationsrunde erforderlich war. Aus diesen Gründen fanden bis zur Saison 1996/97 weniger K.o. Spiele statt, in denen eine Siegerermittlung per Elfmeterschießen möglich gewesen wäre.

In der Saison 1997/98 wurde auf Grund der Aufstockung des Teilnehmerfeldes auf 55 eine weitere Qualifikationsrunde als K.o. Runde eingeführt. Wegen einer erneuten Aufstockung des Teilnehmerfeldes auf 72 Mannschaften in der Saison 1999/2000 wurden eine dritte Qualifikationsrunde und eine zweite Gruppenphase eingeführt. Letztere wurde in der Saison 2003/04 durch das Achtelfinale ersetzt. Seit der Saison 2007/08 bestand das Teilnehmerfeld aus 76 Mannschaften. Ab der Saison 2009/2010 wurde die 3. Qualifikationsrunde gesplittet in einen Championsweg und in einen Platzierungsweg. Es kam zusätzlich die "Play Off" Runde als weitere Qualifikationsrunde vor der Gruppenphase hinzu, die jeweils den Championsweg bzw. den Platzierungsweg fortführt. Bis einschließlich der Gruppenphase kommen in jeder Entscheidungsrunde neue Mannschaften hinzu, die gegen die Siegermannschaft der vorangangenen Entscheidungsrunde antreten müssen. Die Startplätze der Mannschaften zu den jeweiligen Entscheidungsrunden richtet sich dabei nach der 5 Jahreswertung der UEFA.

Durch die Auffstockung des Teilnehmerfeldes, der Einführung weiterer Qualifikationsrunden als K.o. Runden und der Einführung des Achtelfinales nahmen seit der Saison 1997/98 Elfmeterentscheidungen wieder zu..

 

Seit der Saison 2021/22 gibt es die Auswärtstorregel nicht mehr. Bei Torgleichheit nach dem Rückspiel geht man von nun an immer in die Verlängerung. Bei weiterem Gleichstand kommt es zum Elfmeterschießen. Mit der Auswärtstorregel sollte der Heimvorteil ausgeglichen werden, der sich noch bis in die 80er Jahre hinein bei zweidrittel der Spiele bemerkbar machte. Nach der Jahrtausendwende waren es nur noch etwa die Hälfte der Spiele. Durch diese Regeländerung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Weiterkommen einer Mannschaft in die nächste Runde nach dem Rückspiel durch ein Elfmeterschießen entschieden wird. 

Elfmetermodus:

Zum Elfmeterschießen dürfen nur die Spieler einer Mannschaft (auch der Torwart) nominiert werden, die am Ende der regulären Spielzeit inklusive Verlängerung im Spiel eingesetzt waren. Ersatzspieler dürfen nach Beendigung des Spiels für das Elfmeterschießen weder eingesetzt noch eingewechselt werden. Ausgenommen ist hiervon die Auswechslung des Torwarts, falls das Auswechslungskontingent noch nicht erschöpft ist und der Torwart sich beim Elfmeterschießen verletzt hat.

Für die Elfmeterentscheidungen werden zunächst 5 Schützen pro Mannschaft festgelegt, welche abwechselnd auf das Tor schießen. Gewonnen hat diejenige Mannschaft, die bei diesen 10 nominierten Schützen mehr Treffer erzielt hat als sein Gegner. Ein Elfmeterschießen ist vorzeitig beendet, wenn die zurückliegende Mannschaft es nicht mehr mit den verbleibenden festgelegten Schützen schaffen kann, den Vorsprung des Gegners aufzuholen.

Steht es nach den zunächst festgelegten 5 Schützen pro Mannschaft immer noch unentschieden, so tritt je Mannschaft ein weiterer Schütze aus den restlichen Spielern zum Elfmeterschießen an, bis eine Entscheidung aus dieser Paarung gefallen ist.

Wenn es, nachdem alle Spieler einer Mannschaft zum Elfmeterschießen angetreten sind, immer noch unentschieden steht, so darf die Reihenfolge der Schützen für weitere Durchgänge verändert werden.

Aufgrund von roten Karten vom Feld verwiesenen Spielern kann es vorkommen, dass einer Mannschaft weniger Schützen für das Elfmeterschießen zur Verfügung stehen als der gegnerischen Mannschaft. Dann darf die Mannschaft, die mehr Spieler für das Elfmeterschießen einsetzen könnte, nur so viele Spieler für einen Durchgang des Elfmeterschießens nominieren, wie dem Gegner insgesamt hierfür zur Verfügung stehen. Für weitere Durchgänge müssen wieder die gleichen Spieler antreten wie beim ersten Durchgang, d.h. kam ein Spieler in diesem Fall im ersten Durchgang nicht zum Einsatz, war er für weitere Durchgänge gesperrt.

Die abwechselnde Reihenfolge der Schützen wird auch A, B, A. B genannt. Untersuchungen hätten ergeben, dass gemäß diesem Modus diejenige Mannschaft, die beginnt, zu 60 % gewinnt, weil die nachlegende Mannschaft unter einem größeren Druck stehen würde.

Bei den im Jahr 2017 stattfindenden U17-Europameisterschaften der Juniorinnen in Tschechien und der Junioren in Kroatien wurde der neue Elfmetermodus ABBA getestet - analog dem Aufschlagrecht im Tie-Break beim Tennis. Es beginnt Mannschaft A, danach ist Mannschaft B zweimal dran und dann wieder Mannschaft A zweimal und so weiter (Quelle: 10.05.2017, Stuttgarter Nachrichten). Im neuen Modus wird beibehalten, dass zunächst je 5 Schützen pro Mannschaft nominiert werden und dass diejenige Mannschaft vorzeitig gewinnt, wenn die zurückliegende Mannschaft es mit den verbleibenden Schützen nicht schaffen kann, den Vorsprung aufzuholen.

Am 12.05.2017 musste im EM-Halbfinale der Juniorinnen zwischen Deutschland und Norwegen der ABBA Modus zum ersten Mal angewendet werden. Deutschland gewann 3 : 2 über Norwegen und erreichte das EM-Finale. Auch das Finale zwischen Deutschland und Spanien wurde am 14.05.2017 per Elfmeterschießen im ABBA Modus mit 3 : 1 für Deutschland entschieden. In beiden Fällen durfte Deutschland als Mannschaft A beginnen.

Bei der EM der Junioren in Kroatien wurde ebenfalls ein Halbfinale und das Finale per Elfmeterschießen im ABBA Modus entschieden. Deutschland unterlag am 16.05.2017 mit 2 : 4 gegen Spanien und Spanien gewann das Finale am 19.05.2017 gegen England mit 4 : 1. Im Halbfinale war Spanien Mannschaft A und im Finale Mannschaft B.

 

Karl Wald, Erfinder des Elfmeterschießens:

Als Erfinder des Elfmeterschießens gilt Karl Wald (1916 - 2011), ein Amateur-Schiedsrichter aus Penzberg (Bayern). Den Münzwurf als Entscheidungsbringer bei Gleichstand nach Spielende empfand er als ungerecht für die betroffenen Manschaften. Er entwickelte den Modus des Elfmeterschießens in den 60er Jahren bei verschiedenen lokalen Oster- und Pfingstturnieren in Bayern. Damals durften die Zuschauer sogar vom 16m Raum aus daran teilnehmen. Herr Wald legte seinen inzwischen erfolgreich erprobten, den inzwischen beim Publikum und bei den beteiligten Mannschaften erfolgreich angekommenen Modus am 30.05.1970 dem Bayrischen Verbandstag zur Abstimmung vor. Am 27.06.1970 übernahm die UEFA die von Herrn Wald vorgeschlagene Regelneuheit. Das Publikum musste von nun an aus der Ferne von der Tribüne dem tragischen Geschehen auf dem Spielfeld mitfiebern.

Die Turnieren mit Herrn Wald waren jedoch nicht die einzigen in der damaligen Zeit, bei denen es das Elfmeterschießen gab. Bereits in den 1950er- und 1960er-Jahren wurde bei verschiedenen nationalen Wettbewerben z.B. in Jugoslawien, in Mexiko oder in der Schweiz Varianten des Elfmeterschießens angewendet.

Nennenswerte Besonderheiten:

Bislang mussten in 57 Begegnungen der Champions League, bei denen 82 verschiedene Mannschaften aus 35 Nationen beteiligt waren, eine Entscheidung per Elfmeterschießen herbeigeführt werden. In diesen Elfmeterentscheidungen wurde insgesamt 597 mal aufs Tor geschossen, wobei 415 Schüsse im Netz landeten und 182 Schüsse entweder gehalten wurden oder vorbei gingen.

Durchschnittliches Ergebnis:

Im Durchschnitt würde die Siegermannschaft mindestens 4 Mal das Tor treffen und die Verlierermannschaft nicht immer 3 Mal.

Längere  Elfmeterschießen:

Bei 16 Elfmeterentscheidungen wurden mehr als die zunächst vorgesehenen 10 festgelegten Schützen benötigt.

Bei einer Elfmeterscheidung mussten manche Schützen sogar ein zweites Mal antreten.

 

Erstes Elfmeterschießen:

1970/71 2. Runde Borussia Mönchengladbach gegen FC Everton mit 3:4

Erstes Elfmeterschießen im Finale:

1983/84 AS Rom gegen FC Liverpool mit 2:4

Von den bislang 57 Elfmeterentscheidungen fanden

11 Begegnungen im Finale,

4 Begegnungen im Halbfinale und

4 Begegnungen im Viertelfinale statt.

Die höchsten Elfmeterergebnisse wurden erzielt beim

11:10 im Spiel von Skonto Riga gegen NK Olimpija Ljubljana in der Vorrunde 1993/94

8:9 im Spiel FK Inter Baku gegen Lech Posen in der 2. Qualifikationsrunde 2010/11

8:7 im Spiel Atletico Madrid gegen PSV Einhoven im Achtelfinale 2015/16

7:6 im Spiel von FC Arsenal London gegen AS Rom im Achtelfinale 2008/09

Die meisten Elfmeterschüsse aufs Tor sah man mit

24 im Spiel von Skonto Riga gegen NK Olimpija Ljubljana in der Vorrunde 1993/94 zum 11:10

22 im Spiel von FK Inter Baku gegen Lech Posen in der 2. Qualifikationsrunde 2010/11 zum 8:9

18 im Spiel von Sheriff Tiraspol gegen Dinamo Zagreb in der 3. Qualifikationsrunde (Championsweg) 2010/11 zum 6:5

16 im Spiel Atletico Madrid gegen PSV Eindhoven im Achtelfinale 2015/16 zum 8:7

16 im Spiel von FC Arsenal London gegen AS Rom im Achtelfinale 2008/09 zum 7:6

 

Das schlechteste Abschneiden einer Mannschaft beim Elfmeterschießen

nicht im Netz landeten

4 von 4 Elfmetern      FC Barcelona im Finale 1985/86 beim 0:2 gegen Steaua Bukarest,

3 von 3 Elfmetern      AE Larisa in der 1. Runde 1988/89 beim 0:3 gegen Neuchatel Xamax,

3 von 3 Elfmetern      Ajax Amsterdam im Viertelfinale 1977/78 beim 0:3 gegen Juventus Turin,

4 von 5 Elfmetern      1. FC Magdeburg in der 1. Runde 1975/76 beim 1:2 gegen Malmö FF.

Am häufigsten mussten ins Elfmeterschießen

In Endrunden:

4 mal Juventus Turin

4 mal FC Bayern München

3 mal FC Liverpool

3 mal AC Mailand

3 mal Real Madrid

3 mal Atletico Madrid

3 mal FC Chelsea

In Qualifikationsrunden:

3 mal FC Brügge

3 mal FK Partizan Belgrad

Erfolgreichste Mannschaften

In Endrunden:

bei 3 FC Liverpool 3 mal gewonnen 100,00 %
bei 4 FC Bayern München 3 mal gewonnen 75,00 %

bei 3

AC Mailand 2 mal gewonnen 66,66 %

bei 3

Real Madrid 2 mal gewonnen 66,66 %

bei 3

Atletico Madrid 2 mal gewonnen 66,66 %

In Qualifikationsrunden:

bei 3 FC Brügge 3 mal gewonnen 100,00 %
bei 3 FK Partizan Belgrad 2 mal gewonnen 66,66 %

Innerhalb eines Tournierverlaufs

Auffallend ist, dass bisher die Mannschaft, die ein zweites Mal während des Turnierverlaufs zum Elfmeterschießen antreten musste, das zweite Elfmeterschießen immer verlor.

Atletico Madrid Achtelfinale und Finale 2015/16

Unmittelbar hinereinander:

FC Barcelona Halbfinale und Finale 1985/86
FC Bayern München Halbfinale und Finale 2011/12

Wiederholte Paarungen

2 mal kam es in der Begegnung zwischen Ajax Amsterdam und Juventus Turin (im Viertelfinale 1977/78 und im Finale 1995/96) zu einem Elfmeterschießen. Juventus Turin ging beide Male als Sieger hervor.

Betrachtung auf Länderebene

Die Champions League ist eine internationale Meisterschaft auf Vereinsebene, aber auch auf Länderebene gibt es nennenswerte Besonderheiten. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ab dem im Jahr 1992 geltenden Modus nicht nur der jeweilige Landesmeister, also der Erstplatzierte eines Landes an der internationalen Vereinsmeisterschaft teilnimmt, sondern gemäß der 5-Jahreswertung auch der Zweit-, Dritt-, und Viertplatzierte eines Landes. Die Begegnungen werden entsprechend den Bestimmungen der UEFA ausgelost. Nicht aufeinander treffen können bis zum Achtelfinale Mannschaften, die dem gleichen Fußballverband angehören. Ab dem Viertelfinale gibt es diese Beschränkung nicht mehr.

Im ursprünglichen, bis 1992 geltenden Modus durfte nur der Titelverteidiger und der Landesmeister, falls diese nicht identisch sind, aus dem gleichen Land teilnehmen. Je nach Losentscheid konnte eine solche Paarung früher oder später im Turnierverlauf sich ereignen. Solche Paarungen gab es bereits in den ersten Jahren der Austragung des Europapokals der Landesmeister, nicht nur im Viertelfinale (Saison 1957/58) oder im Halbfinale (Saison 1958/59 und 1959/60) sondern auch schon in der 1. Runde (Saison 1960/61).

Darüber hinaus hat sich aufgrund der Veränderung der politischen Landkarte in Europa die Zugehörigkeit der Mannschaften zu ihren Herkunftsländern in den 90er Jahren geändert. Bsp. Zerfall der UDSSR, Jugoslawien, Tschechoslowakei und der DDR. Ebenso ist zu beachten, dass durch Sperrungen einzelner Mannschaften oder Verbände manche Konstellationen nicht möglich waren. Beispielsweise war Lazio Rom 1974 wegen Ausschreitungen im UEFA-Pokal 1973/74 für ein Jahr und wegen der Katastrophe von Heysel (29.05.1985 in Brüssel) waren England 5 Jahre und FC Liverpool für 7 Jahre für internationale Tourniere gesperrt.

Somit sind manche (Länder-)Konstellationen neu entstanden bzw. gab es (eine gewisse Zeit) nicht.

Am häufigsten mussten ins Elfmeterschießen (inklusive Qualifikationsrunden):

- deutsche Teams

in 11 Begegnungen, wovon 6 gewonnen wurden.

(unter Berücksichtigung der 3 Spiele mit Teams aus der ehemaligen DDR, wovon 2 gewonnen wurden)

- italienische Teams

in 11 Begegnungen, wovon 5 gewonnen wurden.

Darunter fällt auch ein Spiel zweier italienischer Mannschaften gegeneinander.

- spanischeTeams

in 9 Begegnungen, wovon 4 gewonnen wurden.

Darunter fällt auch ein Spiel zweier spanischer Mannschaften gegeneinander.

- englische Teams

in 8 Begegnungen, wovon 7 gewonnen wurden.

Darunter fallen auch die beiden Spiele zweier englischer Mannschaften gegeneinander.

Häufige Länderkonstellationen

a) gegen andere Ländern

in 3 Begegnungen standen sich englische Teams italienischen Teams gegenüber, wovon alle Begegnungen von englischen Teams gewonnen wurden.

In 2 Begegnungen war der FC Liverpool beteiligt und hat beide Spiele gewonnen.

(gegen den AC Mailand und AS Rom).

In 2 Begegnungen war der AS Rom beteiligt und hat beide Spiele verloren.

(gegen den FC Liverpool und Arsenal London).

Würde man die Spiele der Teams zur Zeit der ehemaligen DDR berücksichtigen, wären ebenfalls in 3 Begegnungen deutsche Teams schwedischen Teams gegenübergestanden, wovon zwei Begegnungen von deutschen Teams gewonnen wurden.

In 2 Begegnungen war der Malmö FF beteiligt und hat je eins gewonnen (gegen 1. FC Magdeburg) bzw. verloren (gegen Dynamo Dresden). Das dritte Spiel gewann der FC Bayern München gegen den Atvidabergs FF.

 

b) gegen eigenes Land

Gemäß den ab 1992 geltenden Bestimmungen der UEFA können erst ab dem Viertelfinale Mannschaften des gleichen Fußballverbandes aufeinander treffen. Bezogen auf die Elfmeterentscheidungen trafen nur

3 mal im Finale (2002/03, 2007/08 und 2015/16) und

1 mal im Halbfinale (2006/07)

Mannschaften des gleichen Landes aufeinander.

Davon trafen es:

2 mal Mannschaften aus England. FC Chelsea war in beiden Fällen, im Halbfinale 2006/07 und im Finale 2007/08, die unterlegene Mannschaft.

1 mal Mannschaften aus Italien im Finale 2002/03 und

1 mal Mannschaften aus Spanien im Finale 2015/16.

Anmerkung:

Das Finale 2002/2003 war bereits das zweite Mal in der Geschichte des Wettbewerbs, dass sich im Finale zwei Mannschaften aus dem gleichen Land gegenüber standen. Das erste Mal war das Finale 1999/2000 zwischen Real Madrid und FC Valencia, das jedoch mit 3:0 für Real Madrid nach 90 min ausging.

Übersicht über die Elfmeterentscheidungen bei den Endrunden beim Europapokal der Landesmeister bzw. Champions League

      Europapokal der Landesmeister            
Nr. Runde Saison Begegnung zwischen Hin Rück Ergebnis n10 kein Tor Anzahl
1 2. Runde 1970/71 Borussia Mönchengladbach FC Everton 1 : 1 1 : 1 3 : 4   2 : 1 10
2 Halbfinale 1971/72 Inter Mailand Celtic Glasgow 0 : 0 0 : 0 5 : 4   0 : 1 10 1
3 1. Runde 1973/74 FC Bayern München Atvidabergs FF 3 : 1 1 : 3 4 : 3   1 : 2 10
4 Viertelfinale 1973/74 Spartak TAZ Trnava Ujpesti Dozsa SC 1 : 1 1 : 1 3 : 4   2 : 1 10
5 1. Runde 1975/76 Malmö FF 1. FC Magdeburg 2 : 1 1 : 2 2 : 1   2 : 4 9
6 1. Runde 1977/78 Benfica Lisabon Torpedo Moskau 0 : 0 0 : 0 4 : 1   0 : 3 8
7 Viertelfinale 1977/78 Ajax Amsterdam Juventus Turin 1 : 1 1 : 1 0 : 3   3 : 1 7
8 Finale 1983/84 AS Rom FC Liverpool 1 : 1   2 : 4   2 : 1 9
9 1. Runde 1984/85 FC Aberdeen BFC Dynamo 2 : 1 1 : 2 4 : 5 4 : 4 2 : 1 12
10 Viertelfinale 1984/85 Gerondins Bordeaux Dnjepr Dnjepropetrowsk 1 : 1 1 : 1 5 : 3   0 : 1 9
11 Halbfinale 1985/86 FC Göteborg FC Barcelona 3 : 0 0 : 3 4 : 5 2 4 : 4 2 : 1 12
12 Finale 1985/86 CSA Steaua Bukarest FC Barcelona 0 : 0   2 : 0 2   2 : 4 8
13 2. Runde 1986/87 Real Madrid Juventus Turin 1 : 0 0 : 1 3 : 1 2   1 : 3 8
14 Finale 1987/88 PSV Eindhoven Benfica Lisabon 0 : 0   6 : 5 5 : 5 0 : 1 12
15 1. Runde 1988/89 AE Larisa Neuchatel Xamax 2 : 1 1 : 2 0 : 3   3 : 0 6
16 2. Runde 1988/89 AC Mailand Roter Stern Belgrad 1 : 1 1 : 1 4 : 2   0 : 2 8
17 2. Runde 1990/91 Malmö FF Dynamo Dresden 1 : 1 1 : 1 4 : 5   1 : 0 10
18 2. Runde 1990/91 SSC Neapel Spartak Moskau 0 : 0 0 : 0 3 : 5   1 : 0 9
19 Finale 1990/91 Roter Stern Belgrad Olympique Marsaille 0 : 0   5 : 3   0 : 1 9
  seit 1992/93 Champions League            
20 Vorrunde 1993/94 FC Skonto Riga NK Olimpija Ljubljana 0 : 1 1 : 0 11 : 10 5 : 5 1 : 2 24
21 Finale 1995/96 Ajax Amsterdam Juventus Turin 1 : 1   2 : 4   2 : 0 8
22 2. QR 1998/99 Dynamo Kiew Sparta Prag 0 : 1 1 : 0 3 : 1   2 : 3 9
23 2. QR 1999/00 Litex Rowetsch Widzew Lódz 4 : 1 1 : 4 2 : 3   3 : 2 10
24 Finale 2000/01 FC Bayern München FC Valencia 1 : 1   5 : 4 2 3 : 3 2 : 3 14
25 2. QR 2001/02 Ferencváros Budapest Hajduk Split 0 : 0 0 : 0 4 : 5 4 : 4 2 : 1 12
26 3. QR 2002/03 Schachtar Donezk FC Brügge 1 : 1 1 : 1 1 : 4   2 : 0 7
27 Finale 2002/03 Juventus Turin AC Mailand 1 : 1   2 : 3   3 : 2 10
28 1. QR 2003/04 Dinamo Tiflis SK Tirana 3 : 0 0 : 3 2 : 4   2 : 0 8
29 3. QR 2003/04 FC Brügge Borussia Dortmund 2 : 1 1 : 2 4 : 2   0 : 2 8
30 3. QR 2003/04 FK Partizan Belgrad New Castle United 1 : 0 0 : 1 4 : 3 2 : 2 3 : 4 14
31 Viertelfinale 2004/05 Olympique Lyon PSV Einhoven 1 : 1 1 : 1 2 : 4   2 : 1 9
32 Finale 2004/05 AC Mailand FC Liverpool 3 : 3   2 : 3   3 : 1 9
33 3. QR 2005/06 Valerenga IF FC Brügge 1 : 0 0 : 1 3 : 4   2 : 1 10
34 3. QR 2005/06 FC Artmedia Bratislava FK Partizan Belgrad 0 : 0 0 : 0 4 : 3 3 : 3 2 : 3 12
35 Halbfinale 2006/07 FC Chelsea FC Liverpool 1 : 0 0 : 1 1 : 4   2 : 0 7
36 2. QR 2007/08 MSK Zilina Slavia Prag 0 : 0 0 : 0 3 : 4 3 : 3 3 : 2 12
37 3. QR 2007/08 Spartak Moskau Celtic Glasgow 1 : 1 1 : 1 3 : 4   2 : 1 10
38 Achtelfinale 2007/08 FC Schalke 04 FC Porto 1 : 0 0 : 1 4 : 1   0 : 2 7
39 Achtelfinale 2007/08 Fenerbace Istanbul SC Sevilla 3 : 2 2 : 3 3 : 2 2   2 : 3 10
40 Finale 2007/08 Manchester United FC Chelsea 1 : 1   6 : 5 4 : 4 1 : 2 14
41 Achtelfinale 2008/09 FC Arsenal London AS Rom 1 : 0 0 : 1 7 : 6 4 : 4 1 : 2 16
42 1. QR 2009/10 SP Tre Fiori UE Sant Julià 1 : 1 1 : 1 4 : 5 4 : 4 2 : 1 12
43 2. QR 2010/11 FK Inter Baku Lech Posen 0 : 1 1 : 0 8 : 9 3 : 3 3 : 2 22
44 3. QR (Championsweg) 2010/11 Sheriff Tiraspol Dinamo Zagreb 1 : 1 1 : 1 6 : 5 3 : 3 3 : 4 18
45 Play Off 2010/11 FK Partizan Belgrad RSC Anderlecht 2 : 2 2 : 2 3 : 2   2 : 3 10
46 3. QR (Championsweg) 2011/12 Maccabi Haifa KRC Genk 2 : 1 1 : 2 1 : 4   2 : 0 7
47 Achtelfinale 2011/12 Olympique Lyon Apoel Nikosia 1 : 0 0 : 1 4 : 3   0 : 2 9
48 Halbfinale 2011/12 FC Bayern München Real Madrid 2 : 1 1 : 2 3 : 1 2   1 : 3 8
49 Finale 2011/12 FC Bayern München FC Chealsea 1 : 1   3 : 4   2 : 1 10
50 1. QR 2012/13 FC Linfield B36 Tórshvn 0 : 0 0 : 0 4 : 3   0 : 2 9
51 Play Off 2012/13 SC Braga Udinese Calcio 1 : 1 1 : 1 5 : 4   0 : 1 10
52 Play Off 2014/15 Steaua Bukarest Ludogorez Rasgrad 1 : 0 0 : 1 5 : 6 4 : 4 2 : 1 14
53 Achtelfinale 2014/15 Bayer 04 Leverkusen Atletico Madrid 1 : 0 0 : 1 3 : 4 2   2 : 1 10
54 Achtelfinale 2015/16 Atletico Madrid PSV Eindhoven 0 : 0 0 : 0 8 : 7 2 5 : 5 0 : 1 16
55 Finale 2015/16 Real Madrid Atletico Madrid 1 : 1 0 : 1 5 : 3 2   0 : 1 9
56 2. QR 2016/17 FK Partizani Tirana Ferenváros Budapest 1 : 1 1 : 1 3 : 1   1 : 3 8
57 3. QR (Platzierungsweg) 2016/17 Schachtar Donezk BSC Young Boys 2 : 0 0 : 2 2 : 4   2 : 1 9


Erklärung der Spaltenüberschriften bzw. der hier verwendeten Abkürzungen

Hin
Rück
Ergebnis
n10
kein Tor

Anzahl

QR

Ergebnis nach dem Hinspiel; Stand im Finale nach der Verlängerung
Stand nach der Verlängerung beim Rückspiel
Ausgang des Elfmeterschießens
Stand des Elfmeterschießens nach den zunächst festgelegten 10 Schützen
Elfmeterschüsse, die entweder gehalten wurden oder vorbei gingen

Anzahl der insgesamt angetretenen Elfmeterschützen

Qualifikationsrunde


Fussnoten:

1 Bei den Internetquellen Weltfussball und Linguasport beginnt Inter Mailand das Elfmeterschießen. Dagegen bei der Internetquelle Fussballdaten beginnt Celtic Glasgow das Elfmeterschießen. Allen Quellen ist gemein, dass der erste Schütze von Celtic Glasgow nicht trifft.

Gemäß der Reihenfolge von Weltfussball und Linguasport könnte schon beim Stand von 5 : 3 für Inter Mailand das Elfmeterschießen vorzeitig beendet werden. Der letzte Schütze von Celtic Glasgow müsste folglich nicht mehr antreten.

Gemäß der Reihenfolge von Fussballdaten müssten alle 10 nominierten Spieler antreten, damit nach 10 Schüssen der Sieger Inter Mailand feststeht.

2 Die Spielberichte sind für dieses Spiel bei der Internetquelle Linguasport für die Saisons 1985/86, 1986/87, 2000/01, 2007/08, 2011/12, 2014/15 und 2015/16 unvollständig bzw. nicht vorhanden.

 

Land Mannschaft gewonnen verloren
Albanien FK Partizani Tirana 1 0
KF Tirana 1 0
Andorra UE Sant Julià 1 0
Aserbaidschan FK Inter Baku 0 1
Belgien ASC Anderlecht 0 1
FC Brügge 3 0
KRC Genk 1 0
Bulgarien Ludogorez Rasgrad 1 0
Litex Rowetsch 0 1
Deutschland Borussia Dortmund 0 1
Dynamo Dresden (DDR) 1 0
BFC Dynamo (DDR) 1 0
Bayer 04 Leverkusen 0 1
1. FC Magdeburg (DDR) 0 1
FC Bayern München 3 1
Borussia Mönchengladbach 0 1
FC Schalke 04 1 0